Wespen

Wespen weist heute die Form eines Haufendorfs auf. Von der historischen Dorfstraße aus, die den Anger mit "Wespener Schrotholzkirche" und Teich, sowie einigen Grundstücken einschließt, gehen im Dorfinneren Wege und Straßen ab, die nach und nach angegliederte Grundstücke erschließen. Dörfliche Straßenzüge und platzartige Erweiterungen mit immer wieder schönen Blickbeziehungen wechseln sich ab.

Im alten Ortskern ist eine Bebauung mit größeren Dreiseit- und Vierseithöfen, teilweise mit typischen Wohnhäusern aus der Gründerzeit zu finden. Diese charakteresieren zusammen mit der "Wespener Schrotholzkirche", dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege, dem Dorfteich, dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des preußisch-österreichischen Krieges von 1866 auf dem Anger und der alten Schule nebst Lehrerhaus und Feuerwehrgebäude die Siedlungsentwicklung unserer Gemeinde in besonderer Weise.

Der gesamte Ort weist ein intakte dörfliche Struktur auf. Neubauten ordnen sich ein. Eine siedlungsartige Bebauung am westlichen Ortsrankd und auch moderne Einfamilienhäuser am nördlichen Ortsrand fügen sich unaufringlich an die über Jahrhunderte gewachsene Dorfstruktur an. Komplexe Neubaugebiete mit separaten Erschließungsstraßen werden vermieden. Für die weitere innerörtliche Bebauung werden vorrangig Baulücken unter Berücksichtigung der vorhandenen Siedlungsstruktur genutzt. Anders als bei anonymen Neubausiedlungen, werden Bauwillige auch auf diesem Weg schnell Teil eines intakten Dorfes.

Bereits bis 1989 wurde die bebaute Ortslage an das zentrale Trinkwassernetz angeschlossen. Die dazu notwendigen Schacht- und Verlegearbeiten erolgten unter Anleitung von Fachkräften durch die Einwohner des Dorfes selbst. Bereits 1991 wurde mit dem Verlegen der Abwasserleitungen begonnen. Das Schmutzwasser wird seit 1995 zentral entsorgt. Eine ebenfalls errichtete Regenwasserkanalisation der Gemeinde leitet anfallendes Niederschlagswasser in den Dorfteich. Elektroenergie und Telefon wurden vor einigen Jahren ebenfalls in das Erdreich verlegt, so dass heute insoweit ideale Bedingungen vorzufinden sind.

Das ohne Zweifel wichtigste Bauwerk in unserer Gemeinde ist die schindelgedeckte "Wespener Schrotholzkirche". Sie ist einmalig in Deutschland und ein lebendes Dokument der Besiedlung durch böhmische Glaubensflüchtlinge. Die "Wespener Schrotholzkirche" befindet sich mitten im Dorf auf einem kleinen Hügel über dem Dorfteich. Über Jahrzehnte war sie dem Verfall preisgegeben, zeitweise wegen Einsturzgefahr nicht mehr nutzbar und sollte abgerissen werden. Dies konnte glücklicherweise verhindert werden. In den Jahren 1990 bis 1997 wurde die "Schrotholzkirche" aufwendig saniert und stellt sich heute wieder in ihrer ursprünglichen Gestaltung und Bauweise dar.

In enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern ist es der Gemeinde in den letzten Jahren gelungen, das Dorfbild unter Brücksichtigung ortsbildprägender Elemente zu verbessern und damit zu erhalten.

So wurde 1998 der Dorfteich und der Parkbereich um den Teich saniert und neu angelegt. Gleichzeitig wurde der Dorfanger mit dem historischen Kriegerdenkmal neugestaltet.

Das ehemalige Schulgrundstück wird neben Wohnzwecken von der Gemeinde genutzt. Hier ist der Sitz der Gemeinde. An dem Schulgebäude und dem Lehrerhaus wurden 1999 beziehungsweise 2002 die Fenster und Haustüren erneuert. Sprossenfenster mit Klappläden zieren nun wieder die Ansicht. 2003 wurde das Sichtmauerwerk gereinigt und restauriert. Innen wurde und wird das Schulgebäude ebenfalls saniert.

Ebenfalls in 2002 haben wir unser Feuerwehrdepot erweitert und saniert. So wurde für die Kamaraden ein Schulungsraum mit Sanitäranlagen neu geschaffen und die Garage verlängert. Hierdurch wurde es möglich, ein größeres, wenn auch gebrauchtes, Feuerwehrfahrzeug anzuschaffen. 

Im Jahr 2001 wurde unsere, dem dörflichen Charakter angepasste Bushaltestelle neu errichtet. Die Buswendeschleife wurde mit Natursteinpflaster neu gestaltet.

Auf unserem Friedhof wurde die Kapelle total erneuert und an das ländliche Bild angepasst.

Im Jahr 2007 konnte eine Straße gebaut werden, der Spielplatz und das Sportlerheim erweitert werden. Gleichzeitig wurde der Ausbau des Gemeindehauses und des dazugehörigen Grundstückes mit einer Werkstatt und einem Schuppen vorangetrieben.

Neben dem öffentlichen Bereich hat vor allem auch das private Engagement der Einwohner dazu geführt, dass nicht nur der alte Ortskern in seiner typischen Struktur wieder schön ist. Soweit wie möglich wurden bis heute Fassaden, Dächer, Fenster und Haustüren von Wohnhäusern und Nebengebäuden und auch die Außenanlagen wie Gärten und Vorgärten restauriert  oder neu angelegt. Alles zusammen lässt das Ortsbild heute wieder erstrahlen.

Es besteht Übereinstimmung in unserer Gemeinde dahingehend, die dörflichen Siedlungsstrukturen zu erhalten und gleichzeitig die Attraktivität des Ortes für seine Bewohner und Besucher weiter zu erhöhen.