Das Rückgrat des Internets besteht heute aus dem Zusammenschluss von (i.d.R. Glasfaser-) Netzwerken unterschiedlichster Betreiber (z.B. Firmen, Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen). Netzbetreiber wie die Telekom stellen an strategisch günstiger Stelle Hauptverteiler auf, die mit hoher Geschwindigkeit darauf zugreifen können. Von dort wird das Signal über Kupferkabel zu den Kabelverzweigern vor Ort übertragen (die grauen Kästen auf den Straßen), die dann jeden Haushalt über eine Teilnehmeranschlussleitung (Kupferkabel) anbinden.
An der bestehenden Teilnehmeranschlussleitung muss für DSL meist nichts geändert werden, denn es nutzt auf der bereits verlegten Kupfer-Doppelader des Telefonnetzes ein Frequenzband, das oberhalb des für Sprachtelefonie genutzten Frequenzbereiches liegt. Dieser weitaus größere Frequenzbereich ermöglicht eine vielfach höhere Datenrate. Die Reichweite des Signals ist durch dieses große Frequenzband jedoch stark eingeschränkt. Je länger die Leitung, desto geringer sind die mit DSL-Verfahren realisierbaren Datenraten. Und hier liegt das Problem. Nach Messungen der Telekom ist die Entfernung zwischen Hauptverteiler (in ???) und Kabelverzweiger in Wespen für DSL zu lang. Investitionen zur Lösung des Problems rechnen sich für die Telekom aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in Wespen anscheinend nicht.
Am 5. Mai 2009 hat die Landesregierung eine Breitbandstrategie für Sachsen-Anhalt verabschiedet. Bis 2011 sollen in die Verbesserung der Breitbandversorgung mehr als 35 Millionen Euro Fördergelder fließen. Auch die Stadt Barby hat daraufhin einen Fördermittelantrag gestellt, der genehmigt und am 01.07.2010 offiziell übergeben wurde. Die Stadt Barby informierte mit Schreiben vom 20.10.2010 darüber, dass die Firma MDDSL das bestehende Ortsnetz „überbauen“ und bei Bedarf DSL sowie Telefonie anbieten wird.
Auf der Informationsveranstaltung am 28.10.2010 im Sport- und Kulturzentrum Gnadau erläuterte die Firma MDDSL das technische Konzept. Demnach wird nahe dem Kabelverzweiger eine Richtfunkantenne gesetzt, die über firmeneigene Netzstrukturen mit einem leistungsfähigen Internet- Knotenpunkt in Magdeburg verbunden wird. Wie nahe und ob zusätzliche Masten gesetzt werden müssen, hängt von der Einigung mit privaten / öffentlichen Grund- Eigentümern in der Nähe des Kabelverzweigers ab. Dies ermöglicht DSL- Verbindungen für Privathaushalte bis zu 18.000 kBit/s (asymmetrisch) oder Standleitungen für Firmen bis zu 34.000 kBit/s (symmetrisch). Die verwendete Technologie ermögliche zudem sehr kurze Reaktionszeiten (Ping- Zeiten um die 20 ms) im Datenverkehr. Auch höhere Geschwindigkeiten (vDSL) wären künftig kein Problem. Die letztendlich am Hausanschluss mögliche Geschwindigkeit ist wieder wie oben beschrieben von Qualität und Länge der Teilnehmeranschlussleitung abhängig. In der Regel könne man bei einer Entfernung von 900m zum Kabelverzweiger bis zu 100.000 kBit/s übertragen. Die individuellen Werte werden beim Anschluss gemessen.
(Alle Angaben ohne Gewähr! Bitte informieren sie sich über die aktuellen Konditionen direkt bei MDDSL, siehe Link unten.)